Intelligenz, als Teilaspekt von Begabung, steht oft im Mittelpunkt einer individuellen Förderdiagnostik. Angesichts der großen Vielfalt an verfügbaren Verfahren zur Testung von Intelligenz stellen sich dabei immer wieder folgende Fragen: Wie gut eignen sich verschiedene Testverfahren für spezifische Fragestellungen im Bereich der Intelligenzabklärung? Welche Tests eignen sich zur Diagnostik von Hochintelligenz? Wie verlässlich und valide sind die am Markt gängigen Testverfahren und auf welchen Intelligenzkonzepten basieren sie? Welche Verfahren eignen sich für Kinder mit verschiedenen Lernschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten oder auch für Kinder mit Migrationshintergrund?
Das Kernstück des Vortrags widmet sich den derzeit gängigen Intelligenztestverfahren und deren Stärken und Schwächen in bestimmten Bereichen. Es werden verschiedene Intelligenztheorien und -modelle vorgestellt. Zwei Fallvignetten beschreiben exemplarische Fälle der Intelligenzdiagnostik. Dieser Vortrag kann sohin Informationen liefen, die den Diagnostikern helfen können, die geeigneten Testverfahren für ihre Fragestellung zu wählen und die Testergebnisse auch in Bezug auf das zugrundeliegende Intelligenzmodell richtig beurteilen zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, welche Verfahren sich am besten für die Testung von Kinder/Jugendlichen mit bestimmten Einschränkungen oder auch mit einer guten kognitiven Grundausstattung eignen.
Aktuell sind insbesondere im psychosozialen Bereich tätige Kolleginnen und Kollegen vermehrt konfrontiert mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Betroffene Personen, die unsere Hilfe suchen, befinden sich zumeist in schwierigen Lebenslagen und/oder haben psychische Erkrankungen bzw. verspüren, dass sich diese aufgrund kritischer life-events verschlechtert haben. Gleichzeitig bemerken ExpertInnen im Gesundheitssystem, die Grenzen der eigenen bisher erlernten Tools und Kompetenzen.
Diese Dynamik führt auf beiden Seiten zu erhöhter Belastung und ist generell wenig zufriedenstellend: von Seiten der PatientInnen wird berichtet, dass sich betroffene Personen nicht gehört/verstanden fühlen; auf Seite der ExpertInnen macht sich Unzufriedenheit breit, weil oftmals das Gefühl entsteht, betroffenen Personen nicht helfen zu können.
Der Vortrag widmet sich dieser Thematik und soll beleuchten, wie ein klinisch-psychologisches Erstgespräch im kultursensiblen Setting angelegt werden kann. Dazu werden Fallvignetten herangezogen, auf deren Basis diskutiert werden kann, welche Aspekte in einen klinischen Alltag oder die klinische Praxis gut integrierbar sind, mit welchen Stolpersteinen zu rechnen ist, aber auch welche Chancen sich durch die Bereitschaft, transkulturelle Aspekte in die tägliche Arbeit einfließen zu lassen, ergeben.