7. Internationale Fachtagung "Psychologische Diagnostik" - ONLINE

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 28.–29.11.2024 von 09:00 bis 15:00 Uhr | ÖAP - Seminarzentrum, Dietrichgasse 25, 1030 Wien

Die Österreichische Akademie für Psychologie | ÖAP veranstaltet gemeinsam mit dem Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) vom 28.-29.11.2024 in Präsenz & Online zum siebenten Mal die Internationale Fachtagung "Psychologische Diagnostik - 30 Jahre Gesamtvertrag - neue Entwicklungen in der Diagnostik".

Für die gesamte Veranstaltung, 28.-29.11.2024, werden gemäß Psychologengesetz 2013, BGBI I 182/2013 14 Einheiten angerechnet.

Anmeldeschluss ist der 17.11.2024.

Zahlunghinweis: Die Rechnung erhalten Sie spätestens 10 Tage vor Stattfinden der Veranstaltung. Erst nach Erhalt der Rechnung bitten wir um Überweisung der Teilnahmegebühr. Der Frühbucherbonus wird für Anmeldungen bis inkl. 21.10.2024 verrechnet.

Referent/in

Prof. Dr. Ulrich Stangier, Prof. Dr. Klaus Schmeck, Mag.a Barbara Khalili-Langer, Prof.in Dr. Tina In-Albon uvm.

Veranstaltungsort

online

09:00–10:30

Vortrag A - Kinder: Differentialdiagnostik Transgender bei Kindern/Jugendlichen

Vortrag B - Erwachsene: Diagnostik der Erschöpfungssymptomatik bei Post Covid

Post Covid geht häufig mit einer bedeutsamen Erschöpfungssymptomatik einher, die sowohl eine wahrgenommene unverhältnismäßige Erschöpfung (Fatigue) als auch übermäßige Leistungseinbußen nach Belastung (Fatigability) umfassen kann. Die Symptomatik kann durch körperliche, kognitive und/oder emotionale Belastung ausgelöst und auf körperlicher, kognitiver und/oder emotionaler Ebene wahrgenommen werden. Obwohl Fatigue und Fatigability nicht immer im Ergebnis miteinander einhergehen, sind beide Aspekte der Erschöpfungssymptomatik hoch relevant. Sie haben weitreichende Auswirkungen auf die Erwerbsfähigkeit sowie die Teilhabe der betroffenen Person. Eine valide Diagnostik erscheint daher sehr wichtig. In diesem Vortrag soll das komplexe Störungsbild beschrieben und diagnostische Ansätze anhand von bekannten Vorgehensweisen und eigenen neuen Studiendaten vorgestellt werden. Die Erschöpfungssymptomatik bleibt aufgrund der Komplexität des Störungsbildes und der hohen intra- und interindividuellen Variabilität eine Herausforderung für Forschende und Klinisch Arbeitende.

11:00–12:30

Vortrag C - Kinder: ADHS vs. Prokrastination?

Beeinträchtigungen des Leistungsverhaltens und Schwierigkeiten beim planmäßigen Beginnen, Durchführen und Abschließen von Arbeitsabläufen sind wesentliche Kennzeichen des Arbeitsverhaltens bei ADHS. Diese Schwierigkeiten werden auch bei prokrastinierendem Verhalten, d. h. dem pathologischen Aufschieben von Aufgaben, beschrieben. Prokrastination wird als Störung der Selbststeuerung bezeichnet, wobei sie weder im ICD-11 noch im DSM-V als Störungsbild angeführt wird, jedoch mit schwerwiegenden Folgen für das Selbst einhergehen kann. Durch das zunehmende Interesse der Öffentlichkeit an ADHS und Prokrastination, vermischen sich bei der Symptomschilderung der Betroffenen viele Aspekte, die eine Diagnosestellung erschweren. Bei Vorliegen einer berichteten Arbeitsstörung ist es deshalb umso wichtiger, genau zu prüfen, ob diese als Folge einer ADHS vorliegt oder unter Prokrastination zu verstehen und entsprechend zu behandeln ist. Der Vortrag widmet sich anhand von Fallvignetten der Differentialdiagnostik (inkl. konkreter Betrachtung geeigneter psychologischer Testverfahren) mit Bezug zum ICD-11. Zudem werden spezifische Besonderheiten von ADHS und Prokrastination im Kindes-, Jugend- bzw. Erwachsenenalter berücksichtigt.

Vortrag D - Erwachsene: Diagnostik von Persönlichkeits- und Hirnschädigung

Während kognitive Veränderungen, z.B. in Form von Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen, nach erworbener Hirnschädigung seit Jahrzehnten intensiv beforscht werden und im Fokus klinisch neuropsychologischer Behandlungen stehen, sind Persönlichkeits- und Verhaltensänderungen im Rahmen neurologischer Erkrankungen erst in den letzten Jahren zunehmend ins Bewusstsein gerückt. Diese gehen häufig mit erschwerter beruflicher Wiedereingliederung und vermehrter familiärer Belastung einher. Während ein Großteil neuropsychologisch tätiger Behandler:innen berichtet, solche Veränderungen bei ihren Patient:innen sehr häufig wahrzunehmen, räumen die meisten gleichzeitig ein, diese nur unzureichend in der Diagnostik und Behandlung zu berücksichtigen. Zum Großteil wird dies mit dem Fehlen von oder Unwissen über geeignete Messinstrumente begründet. Im Vortrag soll die Diagnostik von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen nach erworbener Hirnschädigung schwerpunktmäßig für den Bereich der Sozialen Kognition vorgestellt werden. Dabei werden primär die zentralen Konstrukte Emotionserkennung, Empathie/Theory of Mind und Soziales Problemlösen adressiert. Abschließend werden Herausforderungen bei der Diagnostik (und Behandlung) von Veränderungen im Bereich Sozialer Kognitionen bei Menschen mit erworbener Hirnschädigung thematisiert.

13:30–15:00

Vortrag E - Kinder: Überblick Intelligenzdiagnostik im Kindes- und Jugendalter

Intelligenz, als Teilaspekt von Begabung, steht oft im Mittelpunkt einer individuellen Förderdiagnostik. Angesichts der großen Vielfalt an verfügbaren Verfahren zur Testung von Intelligenz stellen sich dabei immer wieder folgende Fragen: Wie gut eignen sich verschiedene Testverfahren für spezifische Fragestellungen im Bereich der Intelligenzabklärung? Welche Tests eignen sich zur Diagnostik von Hochintelligenz? Wie verlässlich und valide sind die am Markt gängigen Testverfahren und auf welchen Intelligenzkonzepten basieren sie? Welche Verfahren eignen sich für Kinder mit verschiedenen Lernschwächen oder Verhaltensauffälligkeiten oder auch für Kinder mit Migrationshintergrund?

Das Kernstück des Vortrags widmet sich den derzeit gängigen Intelligenztestverfahren und deren Stärken und Schwächen in bestimmten Bereichen. Es werden verschiedene Intelligenztheorien und -modelle vorgestellt. Zwei Fallvignetten beschreiben exemplarische Fälle der Intelligenzdiagnostik. Dieser Vortrag kann sohin Informationen liefen, die den Diagnostikern helfen können, die geeigneten Testverfahren für ihre Fragestellung zu wählen und die Testergebnisse auch in Bezug auf das zugrundeliegende Intelligenzmodell richtig beurteilen zu können. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, welche Verfahren sich am besten für die Testung von Kinder/Jugendlichen mit bestimmten Einschränkungen oder auch mit einer guten kognitiven Grundausstattung eignen.

Vortrag F - Erwachsene: Kultursensible Erstgespräche in der KP-Diagnostik

Aktuell sind insbesondere im psychosozialen Bereich tätige Kolleginnen und Kollegen vermehrt konfrontiert mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern. Betroffene Personen, die unsere Hilfe suchen, befinden sich zumeist in schwierigen Lebenslagen und/oder haben psychische Erkrankungen bzw. verspüren, dass sich diese aufgrund kritischer life-events verschlechtert haben. Gleichzeitig bemerken ExpertInnen im Gesundheitssystem, die Grenzen der eigenen bisher erlernten Tools und Kompetenzen.

Diese Dynamik führt auf beiden Seiten zu erhöhter Belastung und ist generell wenig zufriedenstellend: von Seiten der PatientInnen wird berichtet, dass sich betroffene Personen nicht gehört/verstanden fühlen; auf Seite der ExpertInnen macht sich Unzufriedenheit breit, weil oftmals das Gefühl entsteht, betroffenen Personen nicht helfen zu können.

Der Vortrag widmet sich dieser Thematik und soll beleuchten, wie ein klinisch-psychologisches Erstgespräch im kultursensiblen Setting angelegt werden kann. Dazu werden Fallvignetten herangezogen, auf deren Basis diskutiert werden kann, welche Aspekte in einen klinischen Alltag oder die klinische Praxis gut integrierbar sind, mit welchen Stolpersteinen zu rechnen ist, aber auch welche Chancen sich durch die Bereitschaft, transkulturelle Aspekte in die tägliche Arbeit einfließen zu lassen, ergeben.

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